Inhaltsverzeichnis
- Wie schreibt man einen Forschungsstand?
- Was ist der Forschungsstand überhaupt?
- Wozu brauchst du den Forschungsstand?
- Formulierungen und Darstellung
- Zum Vorstellen der Forschungserkenntnisse
- Gemeinsamkeiten hervorheben
- Unterschiede oder Gegensätze betonen
- In 4 Schritten zum gelungenen Forschungsstand
- Die W-Fragen benennen
- Die passende Literatur finden
- Betrachtungsweise wählen
- Einordnung der eigenen Forschung
- Zwei Vorteile des Forschungsstandes für die Master- oder Bachelorarbeit
- Bessere Interpretation der eigenen Forschung
- Legitimation der eigenen Forschung
Ob Hausarbeit oder Doktorarbeit, der Forschungsstand ist ein wichtiger Teil von wissenschaftlichen Arbeiten. Er wird in der Regel direkt nach der Einleitung in den Text integriert. Er umfasst den aktuellen Stand der Forschung im direkten Zusammenhang mit dem Thema der Arbeit. Aber was genau ist die Aufgabe des Forschungsstands, wie wird er korrekt formuliert und wie relevant ist dieser Teil für die gesamte Arbeit? Wir haben alle wichtigen Fragen rund um das Thema Forschungsstand zusammengefasst.
Was ist der Forschungsstand überhaupt?
Der Forschungsstand, auch als Stand der Technik oder Stand der Wissenschaft bekannt, skizziert den aktuellen Stand eines bestimmten Forschungsgebietes. Im Rahmen von Bachelorarbeiten oder Masterarbeiten benennt sie also den Wissensstand in dem Gebiet, aus welchem die Forschungsfrage stammt.Wozu brauchst du den Forschungsstand?
Wird der aktuelle Forschungsstand belegt, lässt sich die Relevanz der eigenen Forschungsarbeit benennen. Mithilfe des Forschungsstands ist es möglich, die Frage danach zu beantworten, warum das Thema und die Forschungsfrage der vorliegenden Arbeit gewählt wurden. Es lässt sich auch beleuchten, welche Bedeutung die Erkenntnisse der eigenen Forschung für das gesamte Forschungsgebiet haben können.Formulierungen und Darstellung
Der Forschungsstand in wissenschaftlichen Abschlussarbeiten bereitet Studenten oft viel Mühe. Es fällt ihnen schwer, das Thema einzugrenzen und sich auf die wichtigsten Fakten zu konzentrieren. Darüber hinaus kann auch die Formulierung für ein Kopfzerbrechen sorgen. Im Folgenden eine Reihe von möglichen Formulierungen, um die einzelnen Bereiche des Forschungsstandes abzudecken.Zum Vorstellen der Forschungserkenntnisse
Um konkrete Personen oder Studien und Forschungsergebnisse zu benennen, gibt es viele Wege der Formulierung:- Im Jahr 1969 hat der Forscher XX zum ersten Mal bewiesen, dass…
- Mit der Studie X bietet Autor Y folgende Denkansätze zum Thema Z.
- Die Arbeit X nutzt der Autor Y dazu, um folgende Zusammenfassung zu schreiben.
- Die Untersuchungen Y durch X haben nachgewiesen, dass…
- Mit der Veröffentlichung X aus dem Jahr 1969 hat Y seine Position Z vertreten.
- X und Y haben in den Jahren 1996 – 1998 den Fokus ihrer Arbeit auf das Thema XY gelegt.
Gemeinsamkeiten hervorheben
Der Forschungsstand dient nicht nur dazu, Fakten zu präsentieren. Diese müssen auch in einen Bezug gesetzt werden. Zum einen sollten Gemeinsamkeiten verschiedener Erkenntnisse aus dem Bereich aufgezeigt werden:- X und Y greifen auf eine ähnliche Argumentation zurück.
- Die Studie Y präsentiert dieselben Ergebnisse wie die Studie Z.
- Die Autoren X und Y zeigen gravierende Gemeinsamkeiten für ihre Forschungserkenntnisse der Studien XX und YY.
- X teilt die Einschätzung von Y und ordnet ihre Ergebnisse ähnlich ein.
Unterschiede oder Gegensätze betonen
Aber auch unterschiedliche und grundlegend gegensätzliche Forschungsergebnisse sollten im Forschungsstand benannt sein:- X hat im Unterschied zu Y eine lineare Entwicklung vorhergesagt.
- Y argumentiert in eine andere Richtung.
- Die Ergebnisse aus der Studie X stehen dazu im Widerspruch.
- Diese These wird von Y mit ihrer Forschung nicht unterstützt.
- Die Studie von X berücksichtigt diese Faktoren jedoch nicht.
- Tipp: Es ist wichtig, einen einheitlichen Schreibstil zu wählen. Das verbessert den Lesefluss und macht einen organisierten Eindruck.
In 4 Schritten zum gelungenen Forschungsstand
Wie umfangreich und detailliert der Forschungsstand sein soll, wird in der Regel durch die Hochschule vorgegeben. Es gibt Unis, die lediglich einen groben Abriss der Fakten erwarten. Es kann aber auch sein, dass hier eine komplexere Abhandlung erfragt wird. Es ist wichtig, mit dem Betreuer abzuklären, wie der Forschungsstand aussehen muss.
Die W-Fragen benennen
Der Forschungsstand dient also dazu, die eigene Arbeit in ein bestehendes Forschungsfeld einzuordnen. Um dies tun zu können, müssen die wichtigsten W-Fragen beantwortet werden: - Wer? – Autoren und Studiengruppen
- Was? – Erkenntnisse, Ziele, Fragestellungen
- Wie? – Methoden benennen: Interviews, Umfragen, Experimente? Empirisch? Qualitativ?
- Wann? – Erscheinungsjahr
- Welche Form? – Sammelband, Fachartikel, Sachbuch
Die passende Literatur finden
Da der Forschungsstand die eigene Arbeit legitimieren soll, ist es wichtig, auf hochwertige Quellen zurückzugreifen. Hochschulen und spezielle Suchmaschinen wie etwa Google Scholar bieten eine gute Grundlage, um gute wissenschaftliche Quellen zu finden. Die folgenden Fragen sollten für die Wahl der Quellen beachtet werden:- Wer hat die Inhalte verfasst? Sind die Autoren akkreditiert?
- Wann wurden die Inhalte veröffentlicht? Sind die Forschungsansätze und Ergebnisse weiterhin relevant?
- Wer hat die Studie finanziert? Gibt es hier mögliche Konflikte?
Betrachtungsweise wählen
Die zusammengetragenen Forschungsergebnisse lassen sich grundsätzlich auf zwei Arten präsentieren:- Thematische Betrachtung
- Chronologische Betrachtung
- Innerhalb der thematischen Betrachtung werden die Inhalte nach Konzepten und Themen sortiert und zusammengefasst. Dies erlaubt eine klare Gegenüberstellung von Ergebnissen.
Für die chronologische Betrachtung werden die Ergebnisse auf einer Zeitlinie präsentiert und es ist möglich, die aufbauende Entwicklung nachzuvollziehen.
Einordnung der eigenen Forschung
Da der Forschungsstand dazu dienen soll, deine eigene Forschung zu legitimieren, musst du dich entscheiden, in welcher Form deine Forschungsfrage zu betrachten ist. Besonders häufig werden diese drei Positionen benannt: - Forschungslücke: Deine Forschung wird in bestehende Forschungsansätze integriert und konkrete Aspekte werden tiefgehender untersucht.
- Gegenposition: Deine Forschung stellt eine bestehende Theorie infrage.
- Weiterführend: Deine Forschung führt bestehende Themen fort.