Die Problemstellung formulieren
Das Ziel deiner Abschlussarbeit besteht darin, die von dir aufgestellte Problemstellung umfassend zu beantworten. Deshalb ist es so wichtig, das Problem mitsamt aller wissenschaftlichen Fragen so präzise und genau wie möglich zu formulieren. Sobald dir dies gelingt, kannst du die dazugehörigen Fragestellungen und Hypothesen als roten Faden für deine Arbeit verwenden.
In aller Regel umfasst die von dir formulierte Problemstellung nicht mehr als ein bis zwei Sätze. Allerdings hast du immer die Möglichkeiten, im Rahmen deiner Einleitung erneut auf die Problemstellung zurückzukommen.
Was wäre eine gute Problemstellung für deine Bachelor- oder Masterarbeit?
Die nachfolgenden Beispiele helfen dir, das Problem in deiner wissenschaftlichen Arbeit klar zu benennen.
Fragetyp | Leitfrage | Beispiel |
Beschreibung | Was ist der Fall? | Wie hat sich der Massentourismus in Asien seit 2000 verändert? |
Erklärung | Warum ist das der Fall? |
Warum hat sich der Massentourismus in Asien seit 2000 verändert? |
Prognose | Wie wird das in der Zukunft aussehen? |
Wie wird sich der Massentourismus in Asien in der Zukunft aussehen? |
Bewertung | Wie ist ein bestimmter Zustand zu bewerten? | Wie sind die Folgen des Massentourismus in Asien zu bewerten? |
Von der Problemstellung zum Titel
Deine Problemstellung musst du vom Ausdruck und Inhalt her klar vom Titel abgrenzen. Während du in deiner Problemstellung eine Forschungsrelevanz entwickelst, bringst du den Titel deiner wissenschaftlichen Arbeit mit einem einzigen Satz auf den Punkt.
Lerne den Unterschied am besten anhand eines Beispiels kennen:
Problemstellung: Wie können ortsunabhängig Online-Seminaren die Ausbildung der Studenten in Hochschule XYZ verbessern, sodass hochbegabte Studenten zielgerichteter gefördert und erkannt werden können?
Titel: Der Effekt von ortsunabhängigen Online-Seminaren auf die Kompetenz von Studenten
5 Tipps zur Problemstellung
1. Je konkreter du das Problem benennst, desto besser. Bringe das Problem also klar auf den Punkt, anstelle es in dutzenden Schachtelsätzen umständlich zu umschreiben.
2. Es kann manchmal notwendig sein, die aufgestellte Problemstellung im Laufe des Schreibprozesses mehrmals zu überarbeiten.
3. Achte schon bei der Formulierung darauf, einen roten Faden erkennbar zu machen.
4. Achte darauf, einen ausreichenden Bezug zu Vorträgen, Theorien und anderen wissenschaftlichen Abhandlungen herzustellen. So triffst du von Anfang an belegbare Aussagen und kannst deine Problemstellung auf ein solides Fundament stellen.
5. Lerne, die Grenzen deiner wissenschaftlichen Arbeit zu akzeptieren. Deine Problemstellung zielt lediglich auf einen bestimmten Teilaspekt eines größeren Problems ab. Am Ende der wissenschaftlichen Arbeit solltest du dein definiertes Ziel nicht aus den Augen verlieren. Es ist also nicht nötig bzw. sinnvoll, etliche mit der Problemstellung nicht direkt zusammenhängende Aspekte in deinen Kapiteln mit abzuhandeln.