Das Studium geht auf die Zielgerade zu und die letzten Prüfungen zum Abschluss aller Module liegen hinter dir. Jetzt ist es an der Zeit, die Abschlussarbeit zu erstellen, um so mit einem guten Abschluss des Studiums in das Berufsleben starten zu können. Neben der inhaltlichen Qualität der Arbeit gibt es hierbei auch einige Vorschriften der Formatierung zu beachten. Neben Inhaltsverzeichnis, richtiger Zitierweise und Angabe der Quellen musst du eventuell auch ein Glossar erstellen. Wie du das machst und worauf dabei zu achten ist, erklären wir dir in diesem Artikel.
Was ist ein Glossar?
Der Begriff „Glossar“ stammt vom „Glossarium“, welches in Latein ein Buch zur Erklärung veralteter oder fremder Wörter bezeichnet. Ein Glossar ist demnach ein Verzeichnis, der in der Arbeit verwendeten Fremdwörter und Fachbegriffe Wort für Wort erläutert. Dies soll auch einem nicht versierten Leser das Verstehen der Arbeit ermöglichen. Man kann ein Glossar mit einem kleinen Lexikon oder einem Wörterbuch vergleichen, dass das Verständnis des Textes erleichtert.
Ist das Glossar immer zwingend notwendig?
Bei der Erstellung einer Abschlussarbeit gibt es Bestandteile, die in der Arbeit zwingend enthalten sein müssen. Dazu gehören:
- das Inhaltsverzeichnis;
- das Literaturverzeichnis;
- das Abbildungs- und Tabellenverzeichnis.
Das Glossar ist dagegen kein verpflichtender Bestandteil für wissenschaftliche Arbeiten. Du kannst dich also auch dafür entscheiden, kein Glossar zu erstellen. Allerdings zeigt die Erstellung eines Glossars zu einer Master- oder Bachelorarbeit deinem Prüfer gleich ein höheres Niveau deiner Arbeit und kann so durchaus für einen besseren Gesamteindruck sorgen. Zudem bietet ein Glossar noch weitere Vorteile. Sicherlich wirst du selbst den Inhalt deiner Arbeit perfekt verstehen, da du dich auch über einen Zeitraum von mehreren Monaten mit dem Thema befasst hast. Stell dir aber vor, ein in diesem Thema nicht so versierter Leser liest deine Arbeit. Auch dieser sollte den Text sprachlich verstehen können. Genau dafür sorgt ein Glossar, in dem es einen Überblick und Definition der wichtigsten Fachbegriffe gibt, bzw. die Übersetzung von Fremdwörtern beinhaltet. Du kannst ein Glossar auch erst im Nachgang in die Arbeit einfügen.
Wenn du dich dafür entscheidest kein Glossar zu erstellen, so sollten die jeweiligen Fachbegriffe direkt im Text oder mit entsprechenden Fußnoten erläutert werden. Die Vorgaben hierzu können von Hochschule zu Hochschule variieren. Welche Form für deine Abschlussarbeit notwendig ist, erfährst du in der Studiengang- bzw. Prüfungsordnung deiner Universität.
Was muss ein Glossar beinhalten?
Das Glossar bietet eine alphabetisch geordnete Liste mit Erläuterungen der in der Arbeit verwendeten Fachbegriffe und nicht geläufigen Fremdwörter. Allerdings muss nicht jeder Fachausdruck, der in der Arbeit verwendet wird, auch einem Eintrag im Glossar entsprechen. Werden Fachbegriffe verwendet, die in der Sprache und der Terminologie der Studienrichtung der Arbeit als bekannte Grundbegriffe gelten, so müssen diese nicht erläutert werden. Man geht davon aus, dass der Leser deiner Arbeit mit dem Fach vertraut ist und daher auch über eine entsprechende Bildung auf einem bestimmten Niveau verfügt. Als Student der Wirtschaftswissenschaften musst du zum Beispiel nicht erläutern, was eine Bilanz oder ein Inventar ist. Ebenso wenig bedarf es der Erläuterung von im allgemeinen Wortschatz gebräuchlichen Fremdwörtern.
Was allerdings in einem Glossar erläutert werden sollte, sind fachliche Ausdrücke, die nicht unbedingt in diesem fachlichen Bereich geläufig sind oder für die unterschiedlichen Verwendungsmöglichkeiten bzw. Definitionen existieren. Dies erleichtert dem Leser die eindeutige Zuordnung und das Verständnis des geschriebenen Textes. Die Anzahl der Begriffe in einem Glossar ist dabei nicht vorgegeben. Während des Schreibens des Textes kannst du also immer wieder Begriffe hinzufügen.
An welche Stelle muss das Glossar?
Zu dieser Frage gibt es zwei alternative Optionen:
- Du stellst das Glossar vor den Beginn der Arbeit, also direkt nach dem Inhaltsverzeichnis.
- Die zweite Methode ist, du stellst das Glossar an das Ende der Arbeit, nach dem Fließtext der eigentlichen Arbeit, aber noch vor das Literaturverzeichnis.
Welches Konzept du verfolgst, ist dir überlassen, empfehlenswert ist es aber, das Glossar an den Anfang zu stellen. Dies dient dem besseren Verständnis des Textes, da der Leser sich somit schon vor dem Lesen des Textes mit den wichtigsten Fachbegriffen und Fremdwörtern auseinandersetzen kann. So fällt ihm das spätere Lesen der Arbeit leichter. Wie Inhalts- und Literaturverzeichnis wird auch das Glossar formal vom Rest des Textes abgegrenzt, sodass die Überschrift mit römischer Nummerierung der Seite gekennzeichnet wird.
Tipps zur Erstellung eines Glossars
Die folgenden Tipps von https://academify.de/ helfen dir dabei, das Glossar deiner Bachelor- oder Masterarbeit, bzw. Diplomarbeit korrekt zu erstellen und somit für eine einwandfreie wissenschaftliche Arbeit zu sorgen:
- Die verwendeten Begriffe sollten nach dem Alphabet sortiert sein. Dies erleichtert dem Leser das Finden eines bestimmten Begriffs, wenn beim Lesen des Textes Verständnisprobleme auftreten.
- Um das Glossar übersichtlich zu gestalten, stehen die verwendeten Fachausdrücke linksbündig. Die entsprechenden Erklärungen der Begriffe folgen daneben eingerückt in einer Ebene. In einem Computer Programm zur Textverarbeitung geht dies am einfachsten, wenn du vorher eine entsprechende Tabelle erstellst, deren Rahmen man im Anschluss nicht mehr als solche erkennt. Du kannst aber auch Tabulatoren nutzen, um das korrekte Format einzurichten.
- Die Erläuterungen der Fachausdrücke sollten kurz und prägnant formuliert sein. Allgemein wird empfohlen, nicht mehr als fünf Zeilen für eine Begriffserläuterung zu verwenden.
- Auch in einem Glossar sind die Regeln der korrekten Zitierweise sowie der Verweis auf Quellen und der Hinweis auf verwendete Literatur einzuhalten. Andernfalls könnte der Verdacht eines Plagiats aufkommen und die Arbeit aufgrund von Plagiatsvorwürfen nicht gewertet werden.
- Achte bei Fachbegriffen und Eigennamen immer auf die korrekte Groß- und Kleinschreibung.
Fazit
Auch wenn das Glossar nicht zwingend in einer Abschlussarbeit verwendet werden muss, so hilft es doch dem Leser beim Verständnis des Textes. Insbesondere Menschen, die sich nicht wie du selbst lange Zeit intensiv mit dem Thema beschäftigt haben, könnten sonst Schwierigkeiten beim Textverständnis haben. Mit dieser Sammlung, welche einen Überblick über die wichtigsten Fachtermini und Fremdwörter gibt, erleichtert man nicht nur das Leseverständnis, sondern zeigt außerdem seine professionelle Einstellung bei der Erstellung der Arbeit. Dabei gilt bei der Erstellung eines Glossars zu beachten, dass du festlegen musst, welche Begriffe erläutert werden sollten, an welche Stelle der Arbeit das Glossar gestellt werden soll und darauf zu achten, dass auch innerhalb des Glossars korrekte Kennzeichnung der verwendeten Literatur und Quellen vorgenommen werden. Für einen positiven Gesamteindruck deiner Arbeit macht ein Glossar immer Sinn.