3 Gütekriterien der wissenschaftlichen Forschung - Welche sind das?


Gütekriterien wissenschaftlicher Forschung
Inhaltsverzeichnis
  1. 3 Gütekriterien der wissenschaftlichen Forschung - Welche sind das?
  2. Was sind Gütekriterien eigentlich?
  3. Die 3 wichtigsten Gütekriterien
  4. Objektivität
  5. Reliabilität
  6. Validität
  7. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Gütekriterien?
  8. Gütekriterien in der qualitativen Forschung
  9. Gütekriterien in der quantitativen Forschung
  10. Gütekriterien und Fragebogen
  11. Fazit und Tipps

Unter dem Begriff „Gütekriterien“ versteht die Wissenschaft Merkmale, welche die Qualität von Messinstrumenten und Erhebungsverfahren beurteilen. Bei der Untersuchung der wissenschaftlichen Güte unterscheidet man im Rahmen der statistischen Testtheorie gemeinhin zwischen Objektivität, Reliabilität sowie Validität. Gütekriterien können für die hypothesengeprüfte oder für die standardisierte Forschung bedeutsam sein.

 

Was sind Gütekriterien eigentlich?

Was sind Gütekriterien? Die Antwort darauf lautet: Qualitative Maßstäbe, anhand derer du sicherstellen kannst, dass deine Arbeit wissenschaftlich fundiert ist. Ferner lassen sich Gütekriterien in quantitative und qualitative Merkmale einteilen. Lediglich quantitative Gütekriterien sind fest definiert. Bereiche, in denen diese Gütekriterien angewandt werden, sind beispielsweise Tests und Fragebögen, Versuchsbedingungen, Auswertungsverfahren oder Interpretationen der Ergebnisse. Allgemein kannst du Gütekriterien daher als Qualitätsindikatoren definieren, die Ergebnisse und Entstehungsbedingungen in Forschungsprozessen definieren.
 

Die 3 wichtigsten Gütekriterien

 

Objektivität

Die Objektivität als Gütekriterium definiert die Unabhängigkeit eines Forschungsergebnisses von der Person, die diese durchführt. Generell sollte hierbei das Verfahren, in dem die Daten erhoben werden, unabhängig ablaufen. Das bedeutet, dass ebenfalls die Forschungsfrage so präzise ausformuliert sein muss, dass keine Missverständnisse entstehen. Die Objektivität muss dabei in jedem Forschungsschritt gegeben sein – sowohl bei der Messung und den durchgeführten Tests, Befragungen und anderen Erhebungsmethoden, als auch bei der Auswertung und Interpretation der Ergebnisse.
 

Reliabilität

Die sogenannte Reliabilität beschreibt die Zuverlässigkeit der Messgenauigkeit. Für die Forschung und die Gütekriterien ist es enorm wichtig, dass die vorhandenen Messinstrumente präzise messen und keine Verzerrungen zustande kommen. Eine Reliabilität ist dann gegeben, wenn Versuche unter wiederholten Bedingungen (beispielsweise Befragungen oder medizinische Messungen) zu einer identischen Diagnose bei der Auswertung führen. Dank der Zuverlässigkeit der Messung werden die Untersuchungsergebnisse auch für andere transparent gemacht.
 

Validität

Ein weiteres, wichtiges Gütekriterium in der quantitativen Forschung ist die sogenannte Validität. Diese gibt an, ob ein Test die entsprechenden Merkmale des Untersuchungsgegenstands tatsächlich abbildet. Sprich, ob er das misst, was er messen soll. So ist inhaltliche Validität beispielsweise dann gegeben, wenn du zwei unterschiedliche Kampagnen in einer Jahreszeit untersucht. Dann sind saisonale Abweichungen ausgeschlossen, womit der Test valide ist und die Daten die entsprechende Größe repräsentieren. Methodische Ansätze, um bei diesem Gütekriterium in deiner Bachelorarbeit Validität herzustellen, wären beispielsweise die sogenannten „Experteninterviews“ oder die Vorhersagegültigkeit.
 

Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Gütekriterien?

Bei den genannten Gütekriterien handelt es sich um klassische Gütekriterien. Ihnen allen ist gemein, dass sie sich auf unabhängige Umsetzungen bei der Arbeit konzentrieren. Hauptsächlich befassen sich die Kriterien mit dem Forschungsprozess sowie mit möglichen Fehlern und Problemen, die durch eine objektive, valide und reliable Arbeitsweise verhindert werden sollen.
 

Gütekriterien in der qualitativen Forschung

Die Gütekriterien sind in der qualitativen Forschung, anders als in der quantitativen, nicht einheitlich festgelegt. Während manche Wissenschaftler Gütekriterien in der qualitativen Forschung gänzlich ablehnen, sprechen sich andere Wissenschaftler dafür aus, einige Kriterien oder sogar alle zu übernehmen. Stichworte, die sich eher im Bereich der qualitativen Forschung einordnen lassen, sind der Versuchsaufbau sowie das Forschungsdesign. In Interviews mit Proband: innen oder bei der Feldforschung gilt es bei Gütekriterien qualitativer Art hauptsächlich auf standardisierte Interaktionen zu achten, damit die Ergebnisse nachvollziehbar bleiben.
 

Gütekriterien in der quantitativen Forschung

Gütekriterien sind in der quantitativen Datenerhebung ebenso bedeutsam. Bei Messungen gilt es, auf die Interpretationen zu achten. Mitunter lassen sich bestimmte Phänomene nur indirekt oder gar nicht messen. Umso wichtiger ist es, die Koeffizienten richtig zu bestimmen und sich der Problematik mit der Relativität der Zahlen bewusst zu sein.
 

Gütekriterien und Fragebogen

Schon bei den verwendeten Fragebögen lässt sich auf die Gütekriterien achten. Vor allem die Messwerte sowie die Konstruktion der Fragen müssen strategisch sehr gut ausgearbeitet werden. Im Zweifelsfall solltest du immer in der Lage sein, die Auswahl deiner Fragen und Skalen fundiert zu begründen. Außerdem kommt es darauf an, in welcher Reihenfolge die Fragen im Fragebogen auftauchen und wie sie formuliert werden.
 

Fazit und Tipps

  • Die Validität wird gemeinhin als das wichtigste Gütekriterium betrachtet. Deshalb solltest du hierbei besonders sorgfältig vorgehen und Konstrukte und Kennzahlen genau definieren. Es versteht sich von selbst, dass nur die Aspekte in die Arbeit einfließen, die auch zum Konstrukt passen.
  • Um die Gütekriterien Schritt für Schritt zu begreifen, kannst du dir mit der Eselsbrücke „Wer? Wie? Was“ behelfen. Hierbei zielt „Wer“ auf die objektive Person, „Wie“ auf die zuverlässige Messmethode und „was“ auf die zu messende Konstruktion ab.