Experteninterview für die Bachelorarbeit durchführen - wie geht das?


Experteninterview durchführen
Inhaltsverzeichnis
  1. Experteninterview für die Bachelorarbeit durchführen - wie geht das?
  2. Was ist ein Experteninterview?
  3. Welche Methode passt? - Vor- und Nachteile
  4. Face-to-Face
  5. Telefon
  6. E-Mail
  7. Experteninterview - wie gehe ich vor?
  8. Schritt 1: Auswahl der Experten
  9. Schritt 2: Erstellung des Leitfadens
  10. Schritt 3: Kontaktaufnahme
  11. Schritt 4: Durchführung des Experteninterviews
  12. Schritt 5: Einwilligungserklärung
  13. Auswertung des Experteninterviews

In einer Bachelorarbeit ein Experteninterview zu nutzen, ist eine bekannte wie weit verbreitete Methode. In der Regel kommt es im Rahmen der qualitativen Forschung zum Einsatz. Hier werden Experten und Expertinnen zu einem Bereich oder Vorfall befragt, zu dem sie ein Fachwissen haben. Wir zeigen Dir in unserer Anleitung, wie genau das funktioniert und was Du beachten musst.
 

 

Was ist ein Experteninterview?


Das Experteninterview ist also eine Forschungsmethode, die genutzt wird, um die Beantwortung der Forschungsfrage zu realisieren. Eine Bachelorarbeit mit Experteninterviews nutzt diese Erkenntnisse zum Thema, um etwa eine aufgestellt Hypothese zu prüfen. Diese Methode eignet sich nicht für alle wissenschaftlichen Bereiche. Sie wird häufig in den Sozialwissenschaften oder der Psychologie angewandt.
Das Interview fokussiert sich darauf, die Handlungen und die Perspektive der befragten Experten und Expertinnen zu verstehen, um so mögliche Rückschlüsse ziehen zu können und neue Erkenntnisse zu gewinnen.
 

Welche Methode passt? - Vor- und Nachteile


Es gibt mehrere Möglichkeiten, ein Experteninterview durchzuführen. Welche Art die Beste ist, hängt von diversen Faktoren ab. Jede Methode hat individuelle Vor- und Nachteile. Wichtig ist, dass sich die gesammelten Inhalte später wissenschaftlich und passend zur Forschungsfrage auswerten lassen.
 

Face-to-Face


Wird das Gespräch persönlich durchgeführt, befindet man sich mit der zu befragenden Person in einem Raum. Dies hat den Vorteil, dass Du in der Lage bist, auch individuelle Reaktionen für die Auswertung zu berücksichtigen. Gleichzeitig kann es sein, dass sich die Befragten durch Deine Anwesenheit weniger frei und etwas eingeschüchtert fühlen. Sie halten dann vielleicht Informationen zurück oder stellen diese leicht angepasst dar. Deine eigene Reaktion auf Fragen und Antworten könnten ebenfalls Spannung erzeugen und Aussagen dadurch verfälschen.
Ob Du ein leitfadengestütztes Experteninterview für die Bachelorarbeit wählst oder eher auf ein freies Gespräch setzt, Face-to-Face kannst Du oft schneller und konkreter auf Inhalte eingehen und neue Fragen integrieren, um Erkenntnisse zu sichern. Abschließend ist das persönliche Gespräche von allen Formen die zeitintensivste Form, da auch die Anreise und Abreise zum und vom Treffpunkt berücksichtigt werden müssen.
 

Telefon


Findet das Gespräch für das Experteninterview telefonische statt, fühlen sich die Teilnehmenden eventuell weniger beobachtet und sind in der Lage, frei zu sprechen. Allerdings bist Du so nicht in der Lage, Reaktionen zu sehen. Oft fällt es beiden schwer, in ein lockeres Gespräch zu kommen – so bleiben etwa wichtige Informationen ungesagt.
Der Zeitaufwand ist minimal und geht nicht über die Gesprächszeit am Telefon hinaus. Dies gibt Dir in der Regel Zugang zu Personen überall auf der Welt – denn es ist nicht mehr relevant, wo sich die Expertinnen oder der Experten befinden.
 

E-Mail


Das Experteninterview per E-Mail ist zumeist nur eine Notlösung. Denn hier werden nach einem vorgegebenen Leitfaden oder zu einem bestimmten Thema die Informationen der Teilnehmenden in eigenen Worten aufgeschrieben. Obwohl genau dies sehr gut ist, um die Sichtweise und die Erfahrungen der Personen zu verstehen, ist die Gefahr groß, dass Informationen ausgelassen werden. In einem Gespräch kannst Du bei Bedarf nachhaken.
Ein Vorteil ist, dass die Inhalte schriftlich vorliegen. Hier fällt für das Bachelorarbeit Experteninterview keine Transkription an. Oft halten sich die befragten Personen in den E-Mails eher kurz und Du musst mehrfach nachfragen – das kann dazu führen, dass der Aufwand recht hoch ist und die Befragten irgendwann abspringen.
 

Experteninterview - wie gehe ich vor?



Ein Experteninterview in der Bachelorarbeit muss gut vorbereitet sein, um die wichtigsten Informationen und Erkenntnisse zu liefern. In fünf Schritten kannst Du es ideal umsetzen.
 

Schritt 1: Auswahl der Experten


Die Auswahl der Experten ist besonders wichtig. Hier gibt es verschiedene Wege, um die passende Person oder auch mehrere Personen zu finden. Schreibe zum Beispiel erfahrene Experten auf einem Gebiet direkt an oder generiere über die sozialen Medien Aufmerksamkeit für Deine Suche. So könntest Du etwa fragen, ob Personen, die an einem bestimmten Event teilgenommen haben, bereit wären, persönlich dazu befragt zu werden. Auch das Schwarze Brett an der Uni kann Dich mit den passenden Personen in Kontakt bringen. Wichtig ist hier, dass Du prüfst, ob die Befragten auch in der Tat das benötigte Expertenwissen mitbringen.
 

Schritt 2: Erstellung des Leitfadens


Der nächste Schritt der Vorbereitung ist die Erarbeitung des Leitfadens. Du kannst zum Beispiel einen Fragebogen erstellen, der Dir als Vorlage für das Gespräch dient. Es ist immer möglich, während der Befragung neue Informationen abzufragen. Wird das Interview schriftlich durchgeführt, musst Du von einem allgemeinen Leitfaden absehen und konkrete Fragen formulieren. Achte darauf, dass diese Fragen nicht zielführend sind. Die Antworten sollen möglichst die reale Erfahrung der Befragten widerspiegeln.
 

Schritt 3: Kontaktaufnahme


In welcher Form die Kontaktaufnahme umgesetzt wird, bleibt Dir überlassen. Häufig wird zu Beginn via E-Mail kommuniziert und dann auf das Telefon oder die Videotelefonie gewechselt. Es ist hilfreich, eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen. Allerdings muss diese durchgehend professionell bleiben. Im Idealfall nimmt die Vorarbeit für die Befragten wenig Zeit ein.
Es ist möglich, die Fragen einen Tag vor dem eigentlichen Interview an die zu befragende Person zu senden. Allerdings besteht dann die Gefahr, dass diese die Antworten sich quasi zurechtlegen und nicht natürlich darauf reagieren. Gleichzeitig könnte es helfen, zusätzliche Zeit zu bieten, um detaillierte Inhalte zu erhalten.
 

Schritt 4: Durchführung des Experteninterviews


Stell sicher, dass alle Beteiligten ausreichend Zeit haben, um das Interview durchzuführen. Anhand der Anzahl der Fragen kannst Du in etwa abschätzen, wie lange die Befragung dauern wird. Allerdings kann es auch vorkommen, dass sich die Erzählungen in die Länge ziehen.
Wenn Du Video- und Bildaufzeichnungen machst, müssen die befragten Personen vorher darüber informiert werden. Nimm Dir als Interviewer Zeit, um mögliche Fragen vor und nach dem Gespräch zu beantworten.
Suche nach einem Experteninterview für die Bachelorarbeit als Beispiel, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie lange diese Gespräche dauern können und wie sie ablaufen können.
 

Schritt 5: Einwilligungserklärung


Ein wichtiger Teil der Arbeit ist es, eine Einwilligungserklärung unterzeichnen zu lassen. Damit geben die Befragten frei, dass die Inhalte aus dem Interview im Rahmen der Bachelorarbeit genutzt werden dürfen. So kannst Du dann auch aus dem Experteninterview in der Bachelorarbeit zitieren. Stell sicher, dass die Inhalte der Einwilligungserklärung genau verstanden wurden.
   

Auswertung des Experteninterviews


Die Auswertung der Inhalte kann auf verschiedenen Wegen passieren. Es ist hilfreich, wenn Du bereits vor dem Interview mögliche Kategorien gebildet hast, nach denen es anschließend codiert wird. Sind die Inhalte aufgearbeitet, sollten diese die Daten, Aussagen oder Fragen relevant zur Forschungsfrage stützen.