Inhaltsverzeichnis
- Quasi-Experiment - Definition, Typen & Beispiele
- Definition
- Arten Quasi-experimenteller Versuchspläne
- Beispiel für ein Quasi-Experiment
- FAQ
- Wo liegen die Vorteile bei einem Quasi-Experiment?
- Was sind die Nachteile bei einem Quasi-Experiment?
- Was ist ein experimentelles Design?
- Was gehört zum Forschungsdesign?
Das Quasi-Experiment ist eine der vier am häufigsten angewandten Experimentarten. Mit einem Experiment lassen sich wissenschaftliche Hypothesen überprüfen und/oder neue aufstellen. Zur Durchführung erfolgt eine Zuordnung in Versuchspersonen oder Kontrollgruppen nach vorgegebenen Kriterien, also keine sogenannte Randomisierung. Das können identische Merkmale wie das Alter oder die Herkunft sein.
Definition
Ein Quasi-Experiment ist eine experimentelle Anordnung, bei der mindestens eine unabhängige Variable aktiv variiert wird. In den Untersuchungen sind Aspekte der Teilnehmer wie Geschlecht, Intelligenz oder Vorwissen sehr interessant. Störvariablen müssen hingenommen werden, so dass die Ergebnisse von quasi-experimentellen Untersuchungen nur bedingt kausal interpretiert werden können. Im Gegensatz zu Laborexperimenten ist die Validität eines Quasi-Experiments sehr eingeschränkt.
Arten Quasi-experimenteller Versuchspläne
- Quasi-experimentelle Versuchspläne ohne Kontrollgruppe
Möglich wäre auch ein Ein-Gruppen-Versuchsplan mit wiederholter Intervention, der verwendet wird, wenn Behandlungen eingesetzt, ausgesetzt und wieder aufgenommen werden. Außerdem ist er für Forschungsfragen geeignet, die bereits vergängliche Effekte näher betrachten oder nicht länger untersucht werden können.
- Quasi-experimentelle Versuchspläne mit Kontrollgruppe
Zur Unterscheidung werden bei den Kontrollgruppen unterschiedliche Messzeitpunkte erhoben. Durch den sogenannten Prätest-Posttest können bereits vorher existierende Unterschiede zwischen der Experimental- und Kontrollgruppe ausgeschlossen werden. Wenn bei der ersten Messung Unterschiede auftreten, lässt das bei späteren Unterschieden zwischen Experimental- und Kontrollgruppe klar Rückschlüsse auf den zu untersuchenden Kausalzusammenhang zu. Grundsätzlich kann es noch andere unabhängige Variablen geben, in denen sich beide Gruppen schon vorher unterschieden.
Beispiel für ein Quasi-Experiment
Eine experimentelle Studie sieht ein Konzentrationstraining in zwei verschiedenen Altersklassen am Arbeitsplatz der Teilnehmenden vor. Die Versuchsgruppe ist zwischen 50 und 60 Jahre alt, die Kontrollgruppe zwischen 20 und 30 Jahre. Das wurde nicht zufällig, sondern bewusst so ausgewählt. Die Versuchsgruppe wird detailliert in den Ablauf des Trainingsprogramms eingewiesen, die Kontrollgruppe nicht. Mit diesem bewusst herbeigeführten Unterschied zwischen Versuchs- und Kontrollgruppe will man untersuchen, ob die Einweisung eventuell einen Einfluss auf die Testergebnisse hat. Durch das Quasi-Experiment sollen Auffälligkeiten beim Konzentrationstest sichtbar werden.
Dabei stehen folgenden Fragen im Fokus des Experiments:
- Ist nur das Alter der Versuchs- und Kontrollgruppe ausschlaggebend oder spielen auch andere mögliche Faktoren eine Rolle?
- Sind die sich ergebenden Unterschiede nur auf das Alter der Teilnehmenden zurückzuführen oder könnten auch andere Faktoren wie die Bildung der Teilnehmenden eine Rolle spielen?
- Beeinflusst die Einweisung die Ergebnisse, so dass beispielsweise die Versuchsgruppe deutlich besser abschneidet als die Kontrollgruppe?
FAQ
Ein Quasi-Experiment kann als sehr authentisch eingestuft werden. Es erfüllt die Bedingungen der Objektivität und die Ergebnisse können auch durch jeden anderen Versuchsleiter erreicht werden.
Problematisch bei einem Quasi-Experiment erweist sich die interne Validität. Die Versuchsleitung kann die möglichen Störvariablen nicht beeinflussen, so dass die gewonnenen Ergebnisse zum Problem werden können.
Ein experimentelles Design stellt einen bestimmten Versuchsaufbau dar. Die Kontrollgruppe wird zufällig ausgewählt, noch besser wäre eine Blockbildung. In der klinischen Forschung erhält die Kontrollgruppe ein Placebo. Auf jeden Fall sollen Störvariablen vermieden werden.
Für dich selbst kann ein Forschungsdesign als hilfreiche Vorlage dienen. Darin beschreibst du die Definition des Themas, die geplanten Experimente, die Art der Methoden und die eingeplante Zeit zu jeder Phase.