Freund oder Feind: Mithilfe von ChatGPT bessere Texte schreiben

Seit einigen Jahren sorgt der clevere Chatbot ChatGPT für viel Furore. Er ist in der Lage, selbst komplexe Aufgaben zu übernehmen und kann dabei oft überzeugende Ergebnisse abliefern. Viele Menschen nutzen den Helfer deswegen vor allem als Ideengeber oder als praktische Quelle für Inspirationen. Doch es gibt auch einige Einschränkungen, die jeder bei der Nutzung unbedingt beachten sollte.

Insbesondere beim Schreiben von Texten können User sich die Vorteile zunutze machen, müssen aber im Gegenzug beliebte Fehler vermeiden. Dieser Artikel erklärt alle wichtigen Vor- und Nachteile von ChatGPT für Autoren und Autorinnen.
 

ChatGPT bietet beim Schreiben einige Vorteile

Eine der ersten und wichtigsten Anwendungen von ChatGPT ist das Schreiben von Texten. Schließlich handelt es sich um einen sprach- und textbasierten Chatbot, der schnelle Ergebnisse auf Fragen und Anweisungen liefern kann.
 

Ideen und Inspirationen sammeln

Der Chatbot wurde von den Entwicklern mit Millionen von Texten trainiert, auf die er innerhalb von Sekunden zugreifen kann. Dank dieser riesigen Datenbank ist das Potenzial für neue Ideen und Inspirationen praktisch unbegrenzt. Ein Nutzer kann ChatGPT darum bitten, einige inhaltliche Vorschläge für bestimmte Themen zu liefern. Dadurch lassen sich in kürzester Zeit frische Ideen sammeln, die man anschließend nur noch ausarbeiten muss.
 

Texte besser strukturieren

Im nächsten Schritt ist es nicht unüblich, einen sinnvollen Aufbau samt Titel und Unterkapiteln vorzudefinieren. Auch dabei kann der Chatbot eine große Hilfe sein, indem er den Stil von vergleichbaren Texten auf den eigenen Artikel überträgt. Ein logischer Lesefluss findet sich dann meistens sehr schnell, was sowohl Autoren als auch Lesern zugutekommt. Zudem können die Ideen für Überschriften nervige Schreibblockaden lösen.
 

Inhalte und Grammatik überprüfen

Am Ende ist ChatGPT sogar in der Lage, alle Inhalte samt Grammatik noch einmal komplett zu überprüfen, um sinnvolle Verbesserungsvorschläge zu liefern. Der Bot deckt logische Fehler innerhalb eines Textes auf und verifiziert die Inhalte mit seriösen Quellen. Darüber hinaus leistet ChatGPT praktische Hilfe bei Grammatikfehlern oder liefert andere Formulierungen, die sich womöglich etwas besser lesen.
 

Nutzer dürfen die Nachteile von ChatGPT nicht ignorieren

Abgesehen von den vielen Vorteilen, müssen Nutzer ebenfalls mit den Nachteilen von ChatGPT vertraut sein. Der Chatbot ist zwar unglaublich clever, liefert aber in seiner heutigen Form noch sehr gerne zahlreiche Fehler ab.
 

ChatGPT präsentiert falsche Informationen mit voller Überzeugung

Es passiert gar nicht mal so selten, dass ChatGPT bei einem Thema komplett falsch liegt. Doch das ist bei der gelieferten Antwort für den Nutzer meistens überhaupt nicht ersichtlich. Denn ChatGPT präsentiert die Informationen mit einer derartigen Überzeugung, dass Zweifel gar nicht erst aufkommen. Solche sogenannten „Halluzinationen“ muss ein Nutzer erkennen und im Notfall selbst überprüfen und beheben.
 

Die Daten sind bei der kostenlosen Version veraltet

Für aktuelle Themen eignet sich die kostenlose Version von ChatGPT in der Regel kaum, weil die Datenbank veraltet ist. Das bedeutet, aktuelle Ereignisse und Erkenntnisse fließen nicht in die Antworten ein. So ist beispielsweise ChatGPT 3.5 derzeit nur mit Daten bis zum Januar 2022 trainiert. Lediglich die kostenpflichtige Version ist seit September 2023 in der Lage, das Internet nach aktuellen Informationen zu durchsuchen.
 

ChatGPT-Texte werden von Klienten nicht angenommen

Wer als professioneller Autor arbeitet und Texte im Auftrag seiner Klienten schreibt, sollte ChatGPT nur als Inspiration und für kleine Verbesserungen nutzen. Denn aufgrund der genannten Nachteile akzeptieren die meisten Klienten keine Texte, die komplett oder teilweise von ChatGPT geschrieben wurden. Zudem wirken handgeschriebene Texte authentischer, emotionaler und weniger mechanisch.
 

Wie geht ChatGPT mit der Privatsphäre von Nutzern um?

Daten sind in der heutigen digitalen Welt ein wertvolles Gut, das jedes Unternehmen über seine Nutzer sammeln möchte. Zwar gibt der Entwickler hinter ChatGPT (OpenAI) an, sich an strenge Datenschutzrichtlinien zu halten, aber Informationen zu Suchanfragen, zum Chatverlauf und zum Standort des Nutzers (IP-Adresse) werden dennoch gesammelt.

Zumindest ist zur Anmeldung lediglich eine E-Mail-Adresse notwendig, was mit Hinblick auf die Privatsphäre eher unbedenklich ist. Wer zusätzlichen Schutz möchte, kann beispielsweise einen VPN-Router einrichten, um damit alle Internetverbindungen zu verschlüsseln. Auf diese Weise wird auch die IP-Adresse und der virtuelle Standort verändert, sodass man privater und sicherer online unterwegs ist.

Zudem bietet eine zusätzliche Verschlüsselung durch ein VPN weitere Sicherheit und Privatsphäre beim Senden von Anfragen. Auf diese Weise bekommen auch Internetanbieter und Netzwerkadministratoren (z. B. im Büro) nicht mit, wenn ein Nutzer die Webseite von ChatGPT besucht, weil die DNS-Anfrage verschlüsselt bleibt.
 

ChatGPT kann bei richtiger Anwendung eine große Hilfe sein

Der clevere Chatbot kann schon heute bei vielen Tätigkeiten eine sinnvolle Unterstützung sein. Allen voran beim Schreiben von Texten ist ChatGPT ein praktischer Ansprechpartner für Inspirationen, zum Aufbau sinnvoller Strukturen und zum schnellen Überprüfen von Inhalten. In naher Zukunft werden die Anwendungsmöglichkeiten wahrscheinlich exponentiell ansteigen.

Wer bei allen Interaktionen mit ChatGPT zusätzlichen Schutz der eigenen Privatsphäre möchte, kann mit einem VPN alle Verbindungen sicher verschlüsseln.