Masterstudium: Königsdisziplin oder vergeudete Zeit?


Masterstudium: Königsdisziplin oder vergeudete Zeit?
Inhaltsverzeichnis
  1. Masterstudium: Königsdisziplin oder vergeudete Zeit?
  2. Was bringt ein Masterstudium?
  3. Dennoch gibt es gute Gründe für einen Master:
  4. Im Master auch etwas ganz anderes studieren?
  5. Für welchen Masterstudiengang sollst du dich entscheiden?
  6. Konsekutiver oder weiterbildender Master?
  7. Wie läuft ein Masterstudium ab?
  8. Welche Voraussetzungen musst du für ein Masterstudium erfüllen?

Ein Masterstudium ist heutzutage quasi die Krönung einer universitären Ausbildung. Das war nicht immer so: In den kaum noch existierenden Magister- und Diplomstudiengängen gab es im Grunde keine andere Wahl, als mit einem Magister oder Diplom abzuschließen. Beendete man seine akademische Karriere nach dem Grundstudium, war man nichts anderes, als ein Studienabbrecher – und damit auf dem Arbeitsmarkt alles andere als gefragt. Das ist ein großer Vorteil für Bachelor-Absolventen. Hast du deinen Bachelor in der Tasche, kannst du dich entscheiden, direkt in die Praxis einzusteigen oder noch weiter Theorie zu pauken. Viele arbeiten erst einmal ein paar Jahre und entschließen sich erst später noch für einen Masterstudiengang. In jedem Fall hat man mit einem Bachelor-Abschluss bereits einen akademischen Abschluss erworben. Bleibt nur noch die Frage, in welchem Fach du einen Master machen sollst? Kannst du dein Masterstudium nur im gleichen Fach absolvieren, in dem du schon deinen Bachelor abgeschlossen hast? Welche Zugangsvoraussetzungen gibt es für einen Masterstudiengang und was für Alternativen hast du? Hier findest du die häufigsten Fragen rund um das Thema Master und den passenden Masterstudiengang für dich.

Was bringt ein Masterstudium?

Ob du eher ein Praktiker oder ein Theoretiker bist, ist erstmal Typsache. Für manche ist das viele Lernen im Studium ein Graus und sie warten nur darauf, endlich praktische Erfahrung zu sammeln. Andere können nicht lange genug studieren und haben nach Jahren noch das Gefühl, zu wenig in ihrem Fachbereich zu wissen. Viele ändern ihre Meinung nochmal, nachdem sie sich durch ihre Bachelorarbeit gekämpft haben. War vorher immer klar, dass sie nach dem Bachelor-Studium direkt einen Master machen, steht auf einmal der Wunsch nach einer praktischen Aufgabe im Vordergrund.

Ob ein Masterstudium sinnvoll ist, hängt nicht nur von Deinen persönlichen Voraussetzungen und Zielen ab, sondern auch vom jeweiligen Berufsfeld, in dem du später tätig werden möchtest. In vielen Branchen ist ein Masterstudium noch immer obligatorisch, zum Beispiel, wenn du später in einer Unternehmensberatung oder in der Forschung arbeiten möchtest. Andere Branchen wie zum Beispiel die Medien- und Kommunikationsbranche sind auch Bachelor-Absolventen gegenüber aufgeschlossen.

Dennoch gibt es gute Gründe für einen Master:

Werde zum Experten in deinem Fachbereich:

Während du im Bachelor-Studium Basiswissen erlangst, erwirbst du im Masterstudium Spezialwissen. In deinem Masterstudiengang kannst du deutlich tiefer in deinen Fachbereich einsteigen und dich auf die Bereiche konzentrieren, die du besonders interessant findest. Du eignest dir Expertenwissen auf einem bestimmten Gebiet an. Und kannst dich entsprechend nach deinem Abschluss auf hochqualifizierte Stellen bewerben.

Du hast ein höheres Einstiegsgehalt:

Master-Absolventen verdienen mehr als Bachelor-Absolventen – so viel ist sicher. Wie hoch die Differenz ausfällt, hängt von der Branche ab. Selbst nach mehrjähriger Berufserfahrung können Bachelor-Absolventen ihre Kollegen mit Master nicht einholen. Einziger Vorteil: Absolventen mit Bachelor steigen meist früher ins Berufsleben ein und zahlen dadurch länger in ihre Rente ein.

Du kannst eine akademische Laufbahn einschlagen:

Promotion mit Bachelor-Abschluss? Keine Chance. Willst du später in die Forschung gehen oder Professor werden an einer Universität oder Fachhochschule, ist der Master Pflicht für dich.

Im Master auch etwas ganz anderes studieren?

Grundsätzlich, kannst du es tun. Viele Hochschulen bieten sogenannte offene Masterstudiengänge an. Hier können sich Bachelor-Absolventen unterschiedlicher Fachrichtungen bewerben. So ist es möglich, dass an einigen deutschen Hochschulen Japanologen, Sozialwissenschaftler oder Biologen einen Master in BWL absolvieren. Wer letztendlich den Platz bekommt und welche Studiengänge zugelassen werden, entscheidet die jeweilige Universität. Einen Nachteil hat der Wechsel jedoch: Er kommt nicht bei jedem Personaler gut an und ein konsequenter Lebenslauf wird meist bevorzugt.

Für welchen Masterstudiengang sollst du dich entscheiden?

In Deutschland gibt es über 8.500 Masterstudiengänge! Wie sollst du da bloß eine Entscheidung treffen? Eine umfassende Übersicht und genauere Informationen zu den einzelnen Studiengängen bietet dir die Datenbank von Zeit Campus, hier kannst du anhand von Suchbegriffen nach Studiengängen suchen, die mit dem akademischen Grad eines Masters abschließen. Tippst du dort allerdings als Suchbegriff BWL ein, hast du noch immer über 2.700 Studiengänge, in denen du einen Master machen kannst. Wie gehst du jetzt also am besten vor? Es ist ganz einfach, stelle dir nur folgende zwei Fragen:

1. Wo liegen deine Stärken?

Nur weil du einen Master in Kommunikationswissenschaften machst, wird aus dir kein Kommunikationstalent. Überlege dir genau, was deine Stärken und Schwächen sind und mit welchen Dingen hattest du im Bachelor-Studium Schwierigkeiten, was ist dir leicht gefallen? Bist du gut im Auswendiglernen oder in der praktischen Umsetzung? Es gibt Masterstudiengänge mit theoretischem und praktischem Schwerpunkt, deswegen überlege dir, was besser für dich geeignet ist.

2. Was ist dein Berufswunsch?

In welcher Position siehst du dich nach deinem Studium? Hast du ein konkretes Ziel vor Augen? Wenn du noch nicht so recht weißt, welchen Beruf du später ergreifen möchtest, könntest du die Zeit nach dem Bachelor als Orientierungsphase nutzen und über ein Praktikum erste praktische Erfahrungen sammeln. Hast du eine konkrete Vorstellung von deinem zukünftigen Arbeitsalltag gewonnen, fällt es dir eventuell leichter zu beurteilen, welche Tätigkeiten dir liegen und welche nicht. Viele Universitäten bieten auch eine Karriere-Beratung an. Du kannst die in Anspruch nehmen. Hast du diese zwei Fragen für dich beantwortet, wirst du eventuell nicht mehr nach einem Masterstudium in BWL suchen, sondern nach „Logistik“ oder „Marketing“. Und wieder ist die Trefferliste etwas kleiner geworden.

Konsekutiver oder weiterbildender Master?

Darüber hinaus hat sich in Deutschland die Aufteilung in sogenannte konsekutive und weiterbildende Masterstudiengänge etabliert. Ein konsekutiver Master schließt direkt an dein Bachelor-Studium an und verlangt keine weiteren Zugangsvoraussetzungen. Um einen weiterbildenden Masterstudienplatz zu belegen, musst du mindestens ein Jahr relevante Berufserfahrung vorweisen können.

Wie läuft ein Masterstudium ab?

Ein Masterstudium dauert in der Regel zwei bis vier Semester. Für die Erbringung von Studienleistungen gilt auch im Masterstudium das System der ECTS-Punkte (European Credit Transfer System). Mit dem ECTS werden die Leistungen im Studium international vergleichbar gemacht. Das erleichtert nicht nur den Wechsel an eine andere Hochschule innerhalb Deutschlands, sondern macht auch die Anerkennung von Auslandssemestern einfacher.

Damit du den akademischen Grad eines Masters erreichst, musst du in deiner gesamten Studienlaufbahn mindestens 300 ECTS-Punkte gesammelt haben. 15 bis 30 ECTS-Punkte bringt dir deine Masterarbeit ein. Für deine Masterarbeit hast du ca. sechs Monate Zeit. Die Anforderungen dabei sind von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich und in jedem Fall ist eine Masterarbeit aber eine anspruchsvolle wissenschaftliche Arbeit, für die es nicht reicht, etwas Literatur zusammenzutragen. Viele angehende Absolventen verbinden daher ihre Masterarbeit mit einem praktischen Einsatz in einem Unternehmen und mit ein wenig Glück kannst du nach deinem Masterabschluss direkt dort einsteigen.

Welche Voraussetzungen musst du für ein Masterstudium erfüllen?

Grundsätzlich gelten für alle Masterstudiengänge in Deutschland folgende Zulassungsvoraussetzungen:

  1. Abschlusszeugnis aus einem ersten erfolgreich abgeschlossenen Studium (Bachelor, Magister, Diplom)
  2. Der Nachweis einer einjährigen Berufspraxis bei Bewerbung auf einen weiterbildenden Master
  3. Der Nachweis deutscher Sprachkenntnisse bei Bewerbern aus dem Ausland

Darüber hinaus gibt es einige weitere Zulassungsvoraussetzungen, die von Universität zu Universität unterschiedlich sind. Je nach Beliebtheit des Masterstudiengangs kommen zum Beispiel zum Einsatz:

  • Numerus Clausus (NC): Die Zulassung erfolgt über die Abschlussnote der Bewerber
  • Empfehlungsschreiben: du benötigst ein Schreiben eines Professors, der darin deine Eignung für einen Studiengang unterstreicht
  • Motivationsschreiben: du musst in einem persönlichen Schreiben deine Motivation und Eignung begründen
  • Eignungsfeststellungsprüfung: du musst zu einem Test antreten und dein Können unter Beweis stellen.
  • Interview: du wirst zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen.